Jürgen Klugmann
Jürgen Klugmann

Prof. Dr. Jochen Höltje zur Ausstellung “bauwerken” (Galerie Künstlerbund, Tübingen) mit Gerhard Feuchter und Jörg Umrath

 



...   Während Jürgen Klugmann einen alten Pferdestall, zu einem Wohn- und  Atelierhaus umbaute, mußte er sich mit ganz anderen Materialien vertraut machen als den ihm als Maler und Zeichner wohl bekannten. Diese Materialien mußten in erster Linie im Sinne ihrer Eigenschaften für den Bau, das Gewerk, eingesetzt werden. Material follows function. Auch wenn Jürgen Klugmann einem von der Baubehörde genehmigtem Bauplan folgte, konnte er als autodidaktischer, freier Bauwerker immer wieder seine planerische und schöpferische Phantasie nutzen, um das Notwendige zu verwirklichen. Und er begann mit seinen ungewohnten Baumaterialien zu spielen und sie zu lieben. Es kam, wie es kommen mußte, in den Händen des Künstlers wurden die vielseitigen Stoffeigenschaften, ihre haptischen, ästhetischen Qualitäten losgelöst von einer baulichen Funktion zu einer verlockende Inspirationsquelle für die Findung von Bildern. Nicht als Baumaterialien sondern als Material für Kunst wurden Zement, Mörtel, Teer, Gaze, Siebe, Imprägnierungsöle, Schmirgel-papiere und was sonst so noch auf der Baustelle zum Einsatz kommt, genutzt. Es entstanden Tag für Tag parallel zu den funktionalen Bauabschnitten ideelle Kunstblätter. Bauwerk und Kunst kommen sich hier sehr nahe. Jürgen Klugmann beobachtet wie das durch die Ordnung der Baukonstruktion wandernde Licht Schattenlinien zeichnet und vibrierende Muster formt. Durch die Projektion wird die dreidimensionale Struktur in eine zweidimensionale Lichtzeichnung verwandelt, die aber durch die Zeit des Betrachtens wieder zu einer Raumerfahrung wird. Wie auf der Baustelle so auch im Atelier arbeitet Jürgen Klugmann mit den verschiedensten Techniken, nicht nur Malen und Zeichnen. Freudig experimentiert er mit den Materialien auch in Collage- und Frottageverfahren. Dies macht den Reiz der Arbeiten aus. Darüber hinaus bekommen alle Blätter ihren sehr eigenen Charakter. In einigen wiegt Leichtigkeit und Poesie, in anderen Entschiedenheit oder gar furiose Wildheit vor. Die Collagen leben sehr sinnlich aus den Materialien. Sie wenden sich an unseren gesamten sensorischen Apparat. Die Kraft, die Energie von bildender Kunst, hatte schon immer ihre Wurzeln in der beseelten Materie.
Jochen Höltje
bauwerken 2009, Galerie Künstlerbund, Tübingen

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